Die englischen Rosen des Züchters David Austin sind auch in Deutschland sehr beliebt geworden. Sein Erfolgsrezept: Er züchtet gesunde, üppige Rosen mit dem Charme der historischen Rosen. Diese alten Sorten blühen und duften traumhaft, aber leider nur einmal im Jahr. Dieses Problem hat Austin gelöst, denn seine Rosen haben die Optik der frühen Rosen, blühen aber als moderne Vertreter meist den ganzen Sommer.

Oft tragen die David-Austin-Rosen klingende Namen, die von Heldinnen und Helden der klassischen Literatur inspiriert sind. So hat es Austin geschafft, einen weltweiten Hype zum seine englischen Rosen zu erzeugen. Ich stelle sechs seiner Sorten aus dem zarten Farbspektrum zwischen hell-apricot und rosa vor.

The Shepherdess – Geheimtipp in Apricot

The Shepherdess ist eine der weniger bekannten Austin-Rosen. Dennoch zieht sie sofort die Aufmerksamkeit auf sich, denn sie steht wirklich da wie eine Eins. Im Wuchs strebt sie straff nach oben, bleibt in der Gesamtoptik aber grazil, auch wegen der überschaubaren Höhe bis ca. 1,25 Meter.

Die schalenförmigen Blüten erscheinen teils einzeln, teils zu mehreren, in einem weichen buttrigen Apricot mit gelben Staubfäden. In diesem Farbton versteht sie sich mit blau blühenden Nachbarn ganz hervorragend. Der kompakte Wuchs und die dornenarmen Triebe machen aus The Shepherdess eine ideale Kübelrose, die leicht zitronig duftet.

St. Cecilia – fast vergessen unter den David-Austin-Rosen

Unter den David-Austin-Rosen ist St. Cecilia eine der weniger bekannten, aber völlig zu Unrecht. Die zartrosa Rose hat eine einzigartige Eleganz.
St. Cecilia hat eine unbestreitbare Eleganz.

St. Cecilia ist eine hellrosa, fast weiß scheinende ältere Züchtung von David Austin aus dem Jahr 1987. Damit ist sie bereits aus dem offiziellen Katalog verschwunden und gar nicht mehr so leicht zu finden.

Liegt es daran, dass sie ein bisschen anfällig für Sternrußtau sein soll? An einem nicht allzu feuchten Standort oder vielleicht sogar überdacht im Kübel wäre das doch gar kein Problem… Sie wächst aufrecht und präsentiert ihre flach schalenförmigen Blüten im Stil alter Rosen schön nach oben.

Wer an St. Cecilia nicht herankommt, kann sich als Alternative in ähnlicher Größe und Farbe auch die Tantau-Rose Maria Theresia (Partnerlink/Werbung) oder die noch mehr weiße Austin Winchester Cathedral (Partnerlink/Werbung) ansehen.

Austins beste Duftrose: Apricot Parfait heißt auch Evelyn

Apricot Parfait bzw. Evelyn duftet so gut, dass sie der Pflegeanbieter Crabtree & Evelyn zu seiner Wappenrose wählte.

Diese Rose macht sich schon von weitem bemerkbar. Nicht nur mit ihrer schönen kompakten Wuchsform zwischen ein Meter und 1,50 Meter, sondern vor allem mit ihrem starken Duft, der mich an Himbeeren, reife Pfirsiche und Sommer erinnert. Ein fantastischer Duft, der gleich gute Laune macht.

Die Farbe der stark gerüschten Blüten changiert in hellem Lachsrosa. Apricot Parfait bzw. Evelyn ist aber bekannt dafür, mit der Witterung auch die Farbe zu wechseln. So kann die Farbe heller oder dunkler werden oder mehr ins Gelb gehen.

Auch Apricot Parfait ist leider bei David Austin nicht mehr verfügbar. Doch dank ihrer Qualitäten haben sie andere Züchter:innen ins Herz geschlossen und vermehren sie weiter, so dass die Rose Evelyn glücklicherweise noch gut zu bekommen ist. (Partnerlink/Werbung) Die Rose bietet das komplette Paket für Anfänger und ist auch für den Anbau im Topf zu empfehlen.

A Shropshire Lad – beliebte Kletterrose

Wer eine apricotfarbene Kletterrose sucht, ist bei A Shropshire Lad richtig.

Ok, A Shropshire Lad gehört nicht zu den Geheimtipps, sondern eher zu den Stars aus dem aktuellen Austin-Sortiment. Der Shropshire Lad klettert bis zu drei Meter hoch – das heißt, er braucht eine Wand, einen Rosenbogen oder eine andere Form von Stütze im Rücken, um daran hochzuranken.

Die Kletterrose zeigt nach außen aufgehende, schalenförmige Blüten in Erdbeer- bis Pfirsichrosa. Die Knospen erscheinen vor dem Aufblühen etwas dunkler in Lachsrot. Zusammen mit dem dunkelgrünen Laub macht A Shropshire Lad so einiges her.

Am besten eignet sich diese Rose für den Garten. Soll es doch ein Kübel sein, müssen wir groß denken – mindestens 50 Zentimeter hoch und ebenso im Durchmesser, also zirka 100 Liter im Volumen.

A Shropshire Lad ist problemlos bestellbar, u.a. bei der Baumschule Horstmann (Partnerlink/Werbung). Wer statt moderner Rosen im alten Look eine wirkliche historische Schönheit in diesem Farbspektrum anschaffen will, sollte sich die historische Noisette-Rose Crépuscule anschauen.

Gentle Hermione – die Naturnahe

Gentle Hermione wächst überhängend und bietet Nahrung für Bienen und Insekten.

Auch die Austin-Rose Gentle Hermione zeigt die beliebten schalenförmigen und gefüllten Blüten, hier in zartem Rosa, das nach außen hin heller wird. In der aktuellen Auswahl ist Gentle Hermione eine naturnahe Rose. Sie eignet sich gut für die typischen „english borders“ – dicht mit Rosen und Stauden bepflanzte Rabatten, wo Insekten reichlich Nahrung finden.

Hermione gilt wegen der freiliegenden Staubgefäße als bienenfreundliche Rose. Durch den überhängenden Wuchs, den viele Austin-Rosen an den Tag legen, ist die bis 1,40 Meter große Gentle Hermione nicht so gut für den Topf geeignet. Dafür halten sich die Blüten aber gut in der Vase.

Brother Cadfael – handtellergroße Blüten in Rosa

Brother Cadfael ist eine sehr gute Wahl für alle, die sich eine stärker rosafarbene Rose mit großen Blüten wünschen. Die Handteller-großen Blüten hängen nicht, sondern wachsen gerade nach oben. Das gibt dem Strauch ein sehr elegantes und aufgeräumtes Aussehen.

Die Farbe der Teetassen-förmigen Blüten ist kräftig Porzellanrosa bis Lachsrosa. Auf den kräftigen dunklen Stielen wirken die Blüten von Brother Cadfael besonders edel, fast wie eine Teerose.

Ich hoffe, mein Exkurs zu den Rosen von der Insel hat dir gefallen. Wenn du mehr Infos zur Pflege von Rosen im Kübel brauchst, lies dir meine 8 Tipps dafür durch.