Bei der Aussaat und Anzucht von Gemüsepflanzen und Blumen kann man einiges falsch machen. Ich habe dieses Jahr wieder Tomaten und Kräuter ausgesät. Die erste Runde ist leider nichts geworden, denn ich habe ein bisschen was falsch gemacht. Aber zum Glück hab ich dazugelernt und die Probleme beseitigen können, auch dank meinem neuen LED-Pflanzenlicht.
Deshalb schreibe ich euch meine Erfahrungen und 5 häufige Fehler bei der Anzucht auf.
1. Keimlingen fehlt Licht
Auch wieder nicht abwarten können? Der Hauptgrund, warum Jungpflanzen bei der Anzucht im Haus nicht gut gedeihen, ist Lichtmangel. Wer im Januar und Februar schon loslegt, bekommt oft die kürzeren Tage zu spüren. Lichthungrige Pflanzen wie Tomaten sät man am besten erst Mitte März aus, wenn der Tag schon wieder mehr Sonnenstunden hat.
Aber was, wenn die Aussaat für Chili oder Auberginen schon früher starten muss, oder die Wohnung kein sonniges Fensterbrett zu bieten hat?
Anzucht mit dem LED-Pflanzenlicht
Eine spezielle Pflanzenlampe kann Abhilfe schaffen. Früher gab es nur die typischen Gärtereilampen, die an der Decke aufgehängt werden müssen und ordentlich Strom fressen. Heute gibt es aber sparsamere und praktischere Modelle: Ich habe mich dieses Jahr für ein LED-Pflanzenlicht (Partnerlink/Werbung) mit roten und blauen Leuchtdioden entschieden.
Insbesondere das Licht hilft den kleinen Tomaten, die Photosynthese anzuwerfen und so mehr Blattmasse zu entwickeln. Durch den Klammerfuß und die biegsamen Arme kann man das Pflanzenlicht überall befestigen, wo es gebraucht wird, ohne zu bohren.
Mein Pflanzenlicht hat eine praktische Zeitschaltuhr, mit der ich es 4, 8 oder 12 Stunden am Tag automatisch zuschalten kann. Ebenso ist die Helligkeit dimmbar und man kann auch einzelne Leuchtarme abschalten. Außerhalb der Anzuchtsaison freuen sich auch Zimmerpflanzen oder Überwinterungsgäste wie mein Orangenbaum und das Basilikum im Haus über eine zusätzliche Lichtdusche mit dem LED-Pflanzenlicht.
2. Keimlinge stehen zu warm
Nachdem meine Tomaten in meinem Anzuchtgewächshaus schön gekeimt waren, habe ich sie ans sonnige Fenster gestellt. Nur leider hätte ich besser die transparente Plastikhaube abgenommen. Unter dem Dach wurde es zu warm und die Keimlinge sind lang und schlabbrig gewachsen.
Wann sind die Tomaten-Keimlinge zu lang? Wenn sie 10 Zentimenter lang sind, fast schon umfallen und noch kein zweites Blattpaar gebildet haben, wird es leider schwierig, daraus noch kräftige Pflanzen zu ziehen. Ich habe die zu langen Keimlinge deshalb alle ausgezupft. Zum Glück sind einige weitere gekeimt, so dass ich nicht komplett neu aussäen musste.
3. Aussaat steht zu kalt
Zu kalt sollte es die Aussaat natürlich auch nicht haben. Wer es kalt und zugig im Zimmer hat, braucht möglicherweise sogar eine Heizmatte, um die Erde ein bisschen anzuwärmen. Die Heizmatte aber nur solange benutzen, bis die Saat gekeimt ist. Wer eine Heizung unter dem Fensterbrett hat, stellt die Aussaatschale erstmal darauf. Da macht es auch nichts, wenn das Zimmer dunkel ist. Später können die Kleinen immer noch umziehen.
Unterschiedliche Pflanzen brauchen unterschiedliche Keimtemperaturen. Tomaten sind mit Zimmertemperatur zwischen 20 und 24 Grad happy. Paprika, Auberginen und Chili brauchen es bei 24 bis 28 Grad noch wärmer, bis die Samen überhaupt aufgehen.
4. Falsche Erde benutzt
Jungpflanzen sind sehr empfindlich und vertragen es nicht gut, gleich in gedüngte Erde gesetzt zu werden. Dabei bilden sie kein starkes Wurzelwerk aus. Deshalb nimmt man zur Aussaat spezielle Aussaaterde (Partnerlink/Werbung), die wenig Nährstoffe enthält. Ebenso kommen Quelltabletten (Partnerlink/Werbung) in Frage, Kakteenerde, Orchideensubstrat oder auch Kokosfaser. Die normale Blumen- oder Gemüseerde sollte es aber nicht sein.
5. Schimmelnde Aussat-Gefäße
Upcycling ist eine gute Sache und Eierkartons haben eine exzellente Größe für die Anzucht von Pflanzen. Leider fangen Karton und selbstgedrehte Töpfe aus Zeitungspapier nach einiger Zeit oft an zu Schimmeln. Der Schimmel geht dann auch auf die Erde über. Das schädigt und schwächt die jungen Pflanzen.
Trotzdem muss man nicht gleich neue Gefäße kaufen. In der Obst- und Gemüseabteilung vom Supermarkt sind viele Gefäße zu finden, die sich sehr gut als Aussatschalen eignen. Champignon-Verpackungen zum Beispiel sind großartige Behälter, um die Erde einzufüllen. Auch viele abgepackte Fertiggerichte, zum Beispiel (vegane) Fleischbällchen oder Hackfleisch, kommen in passenden Schalen. Wichtig ist es, die Verpackungen gut zu reinigen und Abzugslöcher fürs Wasser reinzupieksen, sofern noch keine vorhanden sind.
Auch transparente Verpackungen mit Deckel sind interessant. So funktioniert die transparente Plastikkiste von Weintrauben sogar als kleines Gewächshaus. Es ist also gar nicht nötig, extra Anzuchtschalen zu kaufen. Wenn die Pflanzen größer sind, können sie in alte Blumentöpfe, Joghurt- oder Kaffeebecher umziehen. Auch hier allerdings sorgfältig spülen und die Löcher nicht vergessen.
Wenn ihr diese 5 Fehler vermeidet, habt ihr bald kräftige junge Pflanzen für euren Garten oder Balkon 🙂