Gärtnern ist Geschmackssache. Besonders für alle, die eigenes Gemüse anbauen. Darum dreht sich das neue Magazin „Frisch auf den Tisch“, bei dem meine Bloggerkollegin, die Gärtnerin von „Der kleineHorrorgarten“, das Heft als Chefredakteurin bewirtschaftet. Wie für mein Lieblingsmagazin Flow kommt auch das Konzept für „Frisch auf den Tisch“ aus den Niederlanden, was ich zunächst als Vorschusslorbeeren verbuche.
Zu deren Zubereitung finden sich keine Hinweise im Heft, wohl aber für gedünsteten Mangold auf Sauerteigbrot. Das Rezept macht gleich Hunger, während ich auf der Nachbarseite lese ich über den einfachen Anbau und die dekorativen Aspekte der Mangoldpflanze lese. Mit Stielen in Rot, Gelb oder bunt ist der Mangold sogar oft in Zierbeeten wie im Hamburger Planten und Bloomen zu finden – und würde meinen Hinterhof optisch bestimmt aufwerten.
Eine andere Geschichte stellt eine Gruppe holländischer Jungs vor, die gemeinsam einen großen Nutzgarten bewirtschaften. Hier hätte ich gerne mehr erfahren – was treibt diese Leute an, was haben sie für Hauptberufe, warum klöppeln sie ihr Gewächshaus mühevoll selbst zusammen und wieso bauen sie Knollenziest an, ohne zu wissen, was das überhaupt ist? Ein wenig kommt es mir so vor, als wollten die selbstversorgenden Nachbarn ihre Geheimnisse gar nicht teilen, und auch in Sachen Knollenziest bin ich nicht schlauer.
Viel näher komme ich als Leser/in der „englischen Gartenlady“ Alys Fowley. Ein vollsaftiges Interview mit tollen Fotos der früheren Moderatorin einer BBC-Gartensendung. Der Interviewer trifft die Fragen auf den Punkt und Alys gibt sehr persönliche und konkrete Antworten, die eindeutig erkennen lassen: Diese Frau macht, was ihr Freude bereitet, aus genau diesem Grund. Eine tolle, fundierte Geschichte, die ein gutes Gefühl hinterlässt.
Ich blättere weiter über sinnvolle Tipps zum Gärtnern in der Stadt, zum Beispiel, wie ich Pflanzen dünge, ich irgendwann essen möchte, über Anjas Taubenhass-Kolumne, die bei mir offene Türen einrennt. Tauben! Fangen wir lieber gar nicht damit an, ich bin froh, wenn ich nach der Heimreise aus dem letzten Wochenende, das den Tauben zwei Tage sturmfrei beschert hat, keine Taubeneier finde. Eine besonders schöne Idee ist in diesem Zusammenhang das Rezept für die „Falsche Taube“ mit geschnitzten Knöchelchen aus Pastinaken.
Auch die vegetarische Rezeptecke liefert schöne Anregungen. Ich muss unbedingt mal wieder Müsli/Granola selbstmachen und der Erdbeer-Knusper-Kuchen sieht fantastisch aus, ebenso wie der Portobello-Burger. Ich bekomme schon wieder Hunger…
Die Verquickung von Gärtnern und Appetit zieht sich so wie ein roter Faden durch das ganze Heft.. Mich hat „Frisch auf den Tisch“ in jedem Fall ermuntert, mehr Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen. Bauchentscheidung und eine volle Empfehlung für dieses appetitliche Magazin.
Wenn ihr jetzt selbst in das neue Magazin reinschauen wollt, geht es hier zur kostenlosen Leseprobe von Frisch auf den Tisch.
Wie hat euch diese Magazinvorstellung gefallen? Mögt ihr sowas öfter lesen?