Sommerpflege für Rosen im Kübel
Rosen freuen sich über eine einfache Sommerpflege mit Schnitt

Meine Rosen auf dem Balkon sind in den letzten Wochen zeitlich etwas kurz gekommen. Dabei brauchen sie auch im Sommer Zuwendung – kein großes Programm, aber ein bisschen Pflege muss sein. Die folgenden 5 Pflegemaßnahmen sollte man zwischendurch regelmäßig machen, damit sich die Rosen auch in der Hitze wohlfühlen.

Sommerschnitt

Absoluter Standard ist der Sommerschnitt für öfterblühende Rosen. Abgeblühte Blüten oder Blütenbüschel schneiden wir einfach ab – aber nicht direkt unter der Blüte,
sondern frühestens über dem ersten fünffach gefiederten Blatt (Blatt mit fünf Blättern). Manche Rosen setzen Hagebutten an – bei diesen Sorten solltet ihr natürlich ein paar Blüten stehen lassen. Dann habt ihr im Herbst einen schönen Hagebuttenschmuck. Über das Rosen schneiden im Frühjahr kannst du meinen anderen Beitrag lesen.

Schädlingskontrolle

Es lohnt sich, die Balkonrosen regelmäßig nach Schädlingen abzusuchen. Bei den Blattläusen konnte ich damit einen größeren Befall verhindern. Ihre Vorliebe für Knospen und Triebspitzen macht sie zu leichten Opfern – dort sind sie direkt zu finden. Meistens hat man es mit hellgrünen Rosenblattläusen zu tun. Man kann sie mit einem feuchten Küchentuch abstreifen oder gleich mit den Fingern zerdrücken. Achtet vor allem auf die geflügelten Läuse – die sind es nämlich, die neue Kolonien aufmachen!

Leider sind Läuse nicht die einzigen Schädlinge, die Rosen auf dem Balkon zusetzen. Mein Jacques Cartier und das Strauchbasilikum konnten Bekanntschaft mit Spinnmilben und Weißer Fliege machen. Das liegt vor allem an einem zu trockenen und windstillen Standort an der Hauswand. Nachdem ich das Basilikum und Jacques weiter zum Geländer gerückt habe, damit sie gelegentlich eine Regendusche abkriegen, war die Fliege schon mal weg.

Die Spinnmilben sind schwieriger zu entdecken. Sie sind winzig klein und sitzen auf den Unterseiten der Blätter, wo man sie schlecht sieht und wo ihnen auch der Regen wenig kann. Jacques war damit leider schon großzügig befallen. Die Oberseiten der Blätter bekommen kleine gelbe Flecke, auf der Unterseite ist ein krümeliger, hellbrauner bis weißer Belag zu finden. Ich habe mir eben einen nassen Schwamm genommen und die Blattunterseiten damit alle abgewischt. Danach habe ich die Blätter von oben bis unten nassgespritzt, und zwar mit Eisendünger, womit wir schon beim nächsten Problem sind.

Die Chlorose ist an den hellen Blättern mit sichtbaren Blattadern gut zu erkennen.

Check auf Mangelsymptome

Topfrosen werden in der Regel mit Leitungswasser gegossen, das je nach Region kalkhaltig sein kann. Wir haben solches kalkige Wasser und das erhöht nach und nach den PH-Wert im Rosentopf. -Dies wiederum führt dazu, dass die Pflanze irgendwann nicht mehr genug Eisen aufnehmen kann, weil dazu ein saures Bodenmilieu nötig ist.

Chlorotische Balkonpflanzen erkennt ihr daran, dass die neuen Blätter und Triebe plötzlich viel heller grün sind als der Rest. In den hellgrünen Blättern sind die Blattadern zu sehen. Weil das Eisen in den Blättern gebunden wird, trifft es immer den neuen Austrieb. Eine Chlorose kann bei vielen Balkonblumen auftreten, zum Beispiel Zauberglöckchen. Um den Eisenmangel aufzuheben, braucht die Pflanze dann speziellen Eisendünger. Ich habe heute Eisendünger gekauft und Jacques damit besprüht, zusätzlich kann er auch gegossen werden. In zwei drei Tagen sind seine Blätter dann hoffentlich wieder schön dunkelgrün….

Kontrolle auf Pilzkrankheiten

Die Blätter meiner Rosen checke ich gelegentlich auf Pilzkrankheiten. Bei Rosen können zum Beispiel Sternrußtau, echter und falscher Mehltau oder Rosenrost auftreten. Auf einigen Blättern von Jacques Cartier, die durch die Milben bzw. die Chlorose geschädigt waren, zeigten sich erste runde schwarze Flecken: Sternrußtau. Solange es nur wenige sind, kann man die Blätter einfach abzwacken. Besser ist aber Vorbeugung mit dem richtigen Standort und robusten Sorten. Ich besprühe meine Rosen außerdem gelegentlich mit einem vorbeugenden Spray auf Basis pflanzlicher Öle.

Erde überprüfen und richtig gießen

Rosen sollten durchdringend gegossen werden, so dass der ganze Topf einmal durchfeuchtet wird. Das Wasser muss bis an die tiefen Wurzeln kommen. Das heißt, lieber einmal die Woche gründlich statt jeden Tag ein bisschen. Bei mir hat es die meiste Zeit gereicht, Jacques Cartier am Wochenende 3-4 Liter zu gießen. Die Rosen im großen Kübel (Larissa und Rosenfee) haben zu viel Erdvolumen und bekommen so viel Regen ab, dassich  sie bislang fast gar nicht gießen musste. Ich stecke einfach den Zeigefinger in die Erde, um zu prüfen, ob die Rose gegossen werden muss. Erst wenn die Erde um den Finger sich wieder krümelig und trocken anfühlt, gieße ich.

Mit einem Stab kann man außerdem die Erde auflockern, damit die Wurzeln belüftet werden und das Wasser nicht so schnell verdunstet. Ich nehme einen Bambusstab und piekse damit so fünf Zentimeter tief im Topf rum.

Viel Spaß mit euren Rosen im Sommer!

Wie ihr eine passende Sorte für euren Standort auswählt und die Rosen pflegt und überwintert, habe ich sehr ausführlich in meinem E-Book erklärt, das im Kindle-Shop erhältlich ist.

Sommerschnitt für Rosen

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