Vor kurzem ist meine Rosenlieferung von Kordes angekommen. Ich habe drei wurzelnackte Rosen für meinen Balkon bestellt und zeige heute, wie ich sie in Empfang nehme, pflanze und schneide. Larissa und Rosenfee sind zwei nostalgische rosa Beetrosen, die sich zusammen einen riesigen Kübel mit 100 Liter Erde teilen. Verstärkung bekommen sie dort später durch ein paar Stauden und Sommerblumen.

Historische Rosen gefallen mir besonders gut. Ich habe mich für eine Portlandrose entschieden: Jacques Cartier. Portlandrosen sind generell frosthart und robust. Ein unschlagbares Argument für historische Rosen ist aber der tolle Duft, den sie oft mitbringen. Jacques Cartier duftet, hat kaum Stacheln, ist öfterblühend und bleibt mit ca. 1 Meter Höhe auch recht kompakt – in der Theorie die perfekte Balkonrose. Ich werde hier natürlich in Zukunft genau berichten, wie sich diese Züchtung von 1868 im Balkongarten der Jetztzeit macht.

Gepflanzt habe ich meine neuen Rosen am letzten Wochenende. Und so schön wie auf den Fotos oben müssen sie natürlich erst noch werden. Die Rosen sind gut verpackt in einem großen Polsterumschlag angekommen und waren zusammengebunden. Nach der Ankunft hab ich die Rosen erst in einen Eimer gestellt und ihnen – nach meiner Dusche – ein Bad eingelassen, damit sie sich gut mit Wasser vollsaugen können.

Ja, das gibt Sauerei in der Badewanne, muss aber eben sein, weil ich keine größeren Gefäße habe. Die Rosen hatten alle drei oder mehr Triebe und kräftige lange Wurzeln – so lang, dass ich sie schon deutlich einkürzen musste, damit sie überhaupt in den Kübel passen (danke für den Tipp an das MSG-Forum!). Man sieht auch deutlich die jeweiligen Veredlungsstellen, wo auf die Wildrose die Edelrose draufgepfropft worden ist. Genauso macht man’s auch mit Obstbäumen.

Wurzelnackte Rosen
Veredlungstelle
Larissa wurzelnackt
Rosenfee wurzelnackt

Nachdem ich die Rosen gut gewässert habe, kann gepflanzt werden. Larissa und Rosenfee kommen zusammen in den Riesenkübel (100x40x45cm). Zur Drainage kommt eine Schicht Blähton auf den Boden. Damit ich später nicht mit Winterschutz hantieren und die Optik verschandeln muss, bringe ich die Luftpolsterfolie zur Isolation gleich von innen an. Klebeband hilft, die Folie beim Pflanzen zu fixieren, damit nicht alles verrutscht. Als nächstes kommt über den Ton und die Folie ein Vlies – hier kann man auf Frühbeet- oder Tomatenvlies zurückgreifen, das man im Frühjahr sogar bei Discountern für 2 oder 3 Euro erwerben kann. Das Vlies sorgt dafür, dass die Erde nicht zwischen den Ton rieselt und die Abschlüsse verstopft. So kann das Wasser immer gut abfließen.

Aus dem Gartencenter habe ich spezielle Kübelpflanzenerde geholt, die einen guten Wasserabzug haben und sehr strukturstabil sein soll. Die Erde hat tatsächlich eine tolle Konsistenz, sie ist sehr krümelig und locker, gar nicht so torfig schwarz und lässt das Wasser sehr gut raus.

Nach dem Pflanzen habe ich die Rosen gleich noch geschnitten. Die Forsythien blühen, daher ist der Zeitpunkt perfekt! Bei der Larissa habe ich einige Triebe entfernt, damit die Rose etwas luftiger wachsen kann und genug Platz hat. In der Hitze vor der Trennwand muss ich wegen Pilzkrankheiten aufpassen. Ich bin sowieso nicht sicher, ob es den Rosen dort zu heiß wird (Sonne von morgens bis ca. 15 Uhr, vor der weißen Wand…). Das kann funktionieren, muss aber nicht…  ich werd’s rausfinden! Also hier noch der Rosenschnitt bei der Beetrose Larissa, runtergeschnitten auf 4 starke Triebe.

Larissa ungeschnitten
Larissa nach dem Schnitt

Die neuen Rosen habe ich mit Erde angehäufelt, damit sie gegen die aggressive Sonne und Verdunstung geschützt sind und zusätzlich mit etwas Tannenreisig beschattet. Jacques Cartier hat übrigens einen eigenen Topf bekommen. Er wohnt in einem hohen Zinkeimer und war am besten zu schneiden. Der Jacques hat nämlich nur ganz ganz kleine zarte Stacheln… Mehr von ihm und den zwei anderen demnächst.