Oberbayern bekommt dieses Wochenende einen Schwung spanischer Luft mit bis zu 25 Grad ab. Dafür muss das Chaos weg! Samstag und Sonntag möchte ich doch bitte in der Sonne und ansprechender Umgebung frühstücken können. Und gegrillt werden soll ja auch noch! Die Balkonmöbel hatte ich schon vor zwei Wochen ausgemottet und gestrichen – guter Schachzug, denn zwischen dem ganzen Gerümpel wäre überhaupt kein Platz dafür gewesen.
Dreht hier RTL 2 mit den Mietnomaden?
Säcke mit Blumenerde und Noppenfolie liegen in den Ecken, leere Plastiktöpfe stehen rum, im neuen Kübel für die Brombeere ist vertrockneter Tannenreisig zwischengelagert… Die Nachbarn müssen denken, dass Messies oder RTL 2-Mietnomaden meine Wohnung gekapert haben. Haben sie aber nicht, denn die Verwüstung hab ich ganz alleine hingekriegt. Für den spektakulären Effekt sorgen dabei noch 10 Meter Vlies, die sich im Wind bauschen. Wer es dann noch schafft, nicht auf die Kräuter letzten Jahres oder in die Rosenschere zu treten – herzlich willkommen auf meinem Balkon!
Die Rosenpflanzaktion ist ebenfalls abgehakt und die wintergrauen Kästen sind mit Bellis, Hornveilchen und Primeln verschönert. Außerdem haben einige Zwiebeln des Schneestolz (Chionodoxa) die winterliche Staunässe überlebt und blühen jetzt. Ich hatte sie tatsächlich schon für tot erklärt.
Am Samstag habe ich dann die letzten Winterleichen, Pflanzenschnitt und die vertrockneten Tannenzweige entsorgt, die Säcke mit Erde und Ton in den Keller tragen (lassen) und mich drangemacht, die Kübel anzuordnen. Auf meinen sechs Quadratmetern Balkon stehen derzeit: 1 Riesenkübel, 2 konische hohe Töpfe mit Rosen, 2 eckige Töpfe (1x mit überlebenden Zwiebeln, 1x noch unbepflanzt), 1 Brombeere, 1 unbepflanzter Topf für die Brombeere. Das, was alles am Geländer hängt, mal außen vor gelassen.
Anordnung und Farbkonzept finden
Grade bei kleinen Balkonen finde ich ein Konzept für Farben und Gefäße wichtig. Durch die klare Linie wirkt es gleich aufgeräumter und wird durch die einheitliche Farbe und (fast) einheitliche Form der grauen Gefäße unterstützt. Dazu gefallen mir der kleine Hängetopf und die schlichten Zinktöpfe (Ikea). Das Grau wiederholt sich nochmal in den Fliesen und das Weiß der Hängekästen passt zum Geländer.
Die konischen Rosentöpfe, die unten recht schmal sind, habe ich auf die Vorsprünge am Geländer verteilt, um möglichst wenig Fußraum zu verschwenden. Da, wo der Vorsprung nicht ganz reicht, hilft ein Ziegelstein weiter. Ich mag außerdem den Look, das hat sowas ländlich-charmantes. Neben die Rosentöpfe kommt jeweils einer von den eckigen Töpfen. So ergibt sich eine Symmetrie: großer Rosenkübel, Geländerkasten, Rosentopf mit Begleittopf, Geländerkasten, Rosentopf mit Begleittopf. Jacques Cartier steht zwischen den beiden Balkonkästen am Geländer und soll da für Höhe und einen schönen Mittelpunkt sorgen.
Voilà.
Rosentopf mit den Topfrosen, Hängetopf und kleinere Töpfe aus Zink |
Jacques Cartier im konischen Zinktopf, noch durch Vlies beschattet |